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AutorenbildGuido I. Tomaschett

KEIN RAKETENSTART



Weder die NASA noch die ESA noch sonst eine Weltraumfahrtorganisation haben am Fest Christi Himmelfahrt ihre Hände im Spiel. Somit hat die Angelegenheit also nichts mit einem Raketenstart oder mit Raketentreibstoff zu tun. Es ist auch nirgends die Rede von einem aussergewöhnlichen Lift, der zum Himmel hochfahren würde. Auch das eine durchaus interessante Vorstellung. Ein Gedanke, der ganz konkret schon längere Zeit durch so manche Köpfe wirbelt und – wer weiss, vielleicht sogar mal in der einen oder andern Form seiner Realität zugeführt werden wird. Und dennoch heisst das Fest Christi Himmelfahrt und hat tatsächlich ebenso mit einer besonderen Art von Treibstoff zu tun.

In der Apostelgeschichte lässt uns der Evangelist Lukas an einer eindrücklichen Szene teilhaben. Darin spricht Jesus zu den Jüngern: «Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien und bis an die Grenzen der Erde.» Als er dies gesagt hatte, so beschreibt es Lukas in seiner Bildsprache, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Unzählige Künstler haben diese Szene dargestellt. Unzählige Bücher wurden darübergeschrieben. Ist damit das Wirken Jesu auf dieser Erde beendet? Das letzte Kapitel somit geschrieben und damit inskünftig nichts mehr zu erwarten?

In all den vielen hier noch gar nicht erwähnten Varianten der Umschreibungen und Darstellungen obiger Szene kommt noch etwas vor, was bisher nicht erwähnt wurde. Auch wieder sowas Geheimnisvolles, etwas, das nicht so richtig erfasst werden kann, das aber wie eine Art Wegweiser der Gedanken sein könnte. Eine Art Verkehrsschild, das auf Künftiges hinweist. So heisst es in der Apostelgeschichte weiter:

Während sie – die Jünger also – unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weissen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Christi Himmelfahrt ist ein Etappenschritt hin zu Pfingsten. Das Fest des Heiligen Geistes. Was eingangs mit einer besonderen Art von Treibstoff umschrieben wurde, findet dort seine grosse Tankstelle. «Ihr werdet die Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird.» Christus Jesus verheisst uns seinen Heiligen Geist. Er lässt uns nicht allein. Und er sagt: «Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.»

Guido I. Tomaschett Diakon

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